HELFER,BOTEN UND GEFÄHRTEN
Die Geschichte der Brieftaube
Brieftauben stammen von der domestizierten Felstauben ab und sind wahre Helden, treue Begleiter und manchmal sogar Lebensretter.
Nicht nur heute begeistern die schönen Geschöpfe viele Taubenliebhaber aufs neue.
Schon bereits 2.300 v. Chr. ließen die Boten von König Sargon von Akkad Tauben im Angriffsfall fliegen. In der griechischen Antike wurden die Tiere bereits als Boten genutzt und brachten Teile des Siegesbandes von den olympischen Spielen als Nachrichten vom Sieg in die Heimat.
Immer mehr Menschen erkannten die unglaublichen Fähigkeiten der Brieftaube und nutzten ihren ausgeprägten Orientierungssinn als Nachrichtenüberbringer, indem sie die Nachricht stark verkleinert auf dünnes Häutchen schrieben und an den Federn und später an den Füßen der Brieftaube befestigten. Das ganze wurde von den Menschen pigeongramm genannt. Da die Nachrichten stark verkleinert wurden brauchte man damals ein laterna magica, ähnlich wie ein Beamer, um die Nachricht gut lesen zu können.
Die Brieftauben waren wahre Helden, die selbst bei der Belagerung von Paris 1870/71 Botschaften von Frontlinien brachten. 1872 beauftragte schließlich das Preußische Kriegsministerium den Kölner Taubenzüchter Josef Lentzen ein militärisches Brieftaubenwesen aufzubauen. Bereits 12 Jahre später gründete man dann den ersten nationalen Brieftaubenverband und ging ein enges Bündnis mit Kaiser Willhelm II. ein, der schließlich im Jahr 1888 die Schirmherrschaft über den Verband Deutscher Brieftaubenliebhaber – Vereine übernahm und die Brieftaube unter einen gesetzlichen Schutz stellte. Doch erst ab 19166 nahm die militärische Nutzung von Brieftauben in Deutschland Fahrt auf und die mobilen Taubenschläge wurden schließlich erfolgreich eingesetzt.
Durch den großen technischen Fortschritt Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die Brieftauben meistens dann eingesetzt, wenn alle anderen Nachrichtenwege unterbrochen waren. Sie waren die letzte Möglichkeit Nachrichten überhaupt versenden zu können. Doch nach dem zweiten Weltkrieg endete der militärische Einsatz von den Brieftauben in Deutschland dann endgültig doch die Liebe zu der Taube blieb, schließlich waren die Brieftauben nicht nur Nachrichtenbringer, sondern für den einzelnen Soldaten auch wahre Freunde, Kameraden und Trostspender. Immer mehr Menschen entdeckten das Taubenhobby für sich und die Mitgliederzahl des Verbandes Deutscher Brieftaubenzüchter e.V erreichte ihren Höchststand.
Heute werden unsere gefiederten Freunde fast ausschließlich für sportliche Wettbewerbe gehalten und gezüchtet.